Diagnostik mal anders: Welche Basis braucht eine erfolgreiche Stottertherapie?

Referentin: Prof. Jana Zang, Diplom-Lehrlogopädin, zertifizierte Stottertherapeutin und Mitglied der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe. Sie arbeitet freiberuflich als Stottertherapeutin in einer hamburger Praxis und ist seit 2013 Professorin und Departmentleitung im Department Therapiewissenschaften an der Medical School Hamburg (MSH). In Lehre und Forschung befasst Sie sich mit den Redeflussstörungen Stottern und Poltern und interessiert sich besonders für die Themen Diagnostik, Stottern bei Mehrsprachigkeit und Stottern in der Schule.

Eine gute Stotterdiagnostik erfasst nicht nur die sichtbare Symptomatik des Stotterns. Das ist spätestens seit Einführung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit Behinderung und Gesundheit (ICF; DIMDI, 2005) bekannt. Doch wie genau können diese individuellen Ebenen erfasst werden. Und wie können ein stotternder Therapieteilnehmer und seine Therapeutin sich den Dimensionen bewusst werden, die das Stottern im Leben einnimmt?
Es stehen Fragebögen zur Verfügung, die den Anspruch haben genau diese Ebene zu berücksichtigen (z.B. OASES Yaruss & Quesal, 2006). Doch was ist darüber hinaus möglich? Wie individuell können Therapieziele eigentlich sein und muss Diagnostik immer im Therapieraum stattfinden? Der Vortrag thematisiert diese Fragestellungen und gibt eine Übersicht gängiger Diagnostikverfahren sowie Vorschläge und Fallbeispiele zur individuellen Diagnostik und Therapieplanung.