Sprache -> Sprechen -> Stottern ? Stottern aus psycholinguistischer Sicht

Referentin: Dr. Joana Cholin, Studium der Allgemeinen Sprachwissenschaft, Neurologie und Psychologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Mitarbeit in psycholinguistischen Forschungsprojekten, studienbegleitende Tätigkeit als Klinische Linguistin/Sprachtherapeutin. Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Promotion am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik, Nijmegen NL. Post-doc-Stellen in den USA, an der University of Illinois, Urbana-Champaign, am Moss Rehabilitation Research Institute, Philadelphia, PA, und an der Johns Hopkins University; Baltimore, MD. Forschungsstellen an der Universidad de La Laguna, Teneriffa, und am Basque Center on Cognition, Brain and Language, San Sébastian, Spanien. Zur Zeit Professurvertretung Klinische Linguistik, Universität Bielefeld. Forschungsschwerpunkte: Sprachproduktion, neurogene Sprach- und Sprechplanungsdefizite, Stottern, Speech Motor Dynamics, Sprechapraxie

Der Vortrag gibt einen Überblick über psycholinguistische Ansätze, die eine Ursache des Stotterns in den Sprach- und Sprechplanungsprozessen sehen, die der Artikulation vorausgehen. Zunächst werden aktuelle Modelle zur Sprachproduktion vorgestellt. Vor dem Hintergrund dieser Modelle werden dann Ansätze präsentiert, die verschiedene Szenarien entwerfen, die das Entstehen von Stottersequenzen zum einen in Abweichungen in den jeweiligen lautlichen und motorischen Repräsentationen sehen, die Sprecher während der Sprach- und Sprechplanung aus dem Gedächtnis abrufen, zum anderen in den prozeduralen Aspekten, die diese Repräsentationen verarbeiten und die möglicherweise anders ablaufen. Es werden zu den grundlegenden Annahmen empirische Studien vorgestellt und diskutiert.